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19.12.2024 – Leben
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Richtig heizen gegen Schimmel – Tipps zur Schimmelprävention

Schimmel in Wohnräumen ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern kann auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Gerade in den kalten Monaten steigt die Gefahr, dass sich in unzureichend beheizten und belüfteten Räumen Schimmel bildet. Richtiges Heizen gegen Schimmel ist daher ein wichtiger Aspekt, um das Raumklima gesund und schimmelfrei zu halten. Die eww Gruppe gibt Ihnen hier wertvolle Tipps, wie Sie durch gezieltes Heizen und Lüften Schimmelbildung vermeiden können.

 

Warum entsteht Schimmel durch nicht heizen?

Schimmel entsteht oft in kühlen und feuchten Umgebungen, da Luft, die sich abkühlt weniger Feuchtigkeit halten kann. Wenn Räume nicht ausreichend beheizt werden, sinkt die Temperatur der Wände und Oberflächen, wodurch sich Feuchtigkeit an kalten Wänden und Bauteilen niederschlägt. Diese Feuchtigkeit bildet dann den idealen Nährboden für Schimmelpilze. Besonders an schlecht isolierten Stellen von Gebäuden, den sogenannten Kältebrücken, ist das Schimmelrisiko besonders hoch. Kältebrücken entstehen häufig an Stellen mit Materialwechseln, schlecht isolierten Bauteilen, Ecken, Fensterrahmen und Balkonen.

Auch das Ausmaß der Luftfeuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle. Kochen, Duschen und Wäschetrocknen erhöht das Risiko der Schimmelbildung. Während warmes Raumklima die Feuchtigkeit in der Luft halten kann, führen kalte Wände dazu, dass Wasser daran kondensiert.
 

Hilft Heizen gegen Schimmel?

Ja, richtiges Heizen hilft bei der Schimmelprävention – allerdings nur in Kombination mit regelmäßigem Lüften. Gleichmäßige Durchwärmung der Räume – etwa mit einer Wandheizung oder Heizkörpern – hält die Feuchtigkeit in der Luft. Durch Stoßlüften wird die warme und auch feuchte Luft abtransportiert. Mit der Kombination von regelmäßigem Heizen und Lüften wird Schimmel vermieden. Es ist wichtig, dass Räume weder zu stark noch zu wenig beheizt werden. Zu niedrige Temperaturen fördern die Kondensation von Feuchtigkeit, während übermäßiges Heizen die Raumluft zu trocken macht und das Raumklima unangenehm beeinflussen kann.

Richtig heizen gegen Schimmel: Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Blick

Die optimale Raumtemperatur, um Schimmelbildung zu vermeiden, liegt in Wohnräumen bei etwa 20 Grad Celsius und im Schlafzimmer bei etwa 16–18 Grad Celsius. Gleichzeitig sollte die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 % liegen. Um diese Werte zu überwachen, ist die Anschaffung eines Hygrometers sinnvoll, das die Luftfeuchtigkeit im Raum anzeigt. Besonders im Badezimmer ist eine Überwachung der Feuchtigkeit sinnvoll, da hier der Wert von 60 % schnell und für längere Zeit überschritten ist. 

Besonders in der kalten Jahreszeit kann durch falsches Heizverhalten die Raumtemperatur schnell zu niedrig werden, was die Gefahr von Schimmel erhöht.
 

Heizen oder Lüften bei Schimmel wichtig? Die richtige Kombination gegen Schimmel

Auch der Jahreszeit angepasstes richtiges Heiz- und Lüftverhalten ist entscheidend, um Schimmel dauerhaft zu vermeiden. Im Winter ist die Außenluft meist trockener, was bedeutet, dass sie Feuchtigkeit aus dem Raum gut aufnimmt. Stoßlüften – also das vollständige Öffnen der Fenster für fünf bis zehn Minuten – ist hier besonders wirksam, um die feuchte Innenluft nach draußen zu leiten.
 

Unterschiedliche Luftfeuchtigkeit im Winter und Sommer:

Im Winter kann Kippen der Fenster problematisch sein, da die Wände stark abkühlen und Zeit brauchen sich wieder zu erwärmen, was zur Feuchtigkeitsansammlung führen kann. Im Sommer hingegen kann feuchte Außenluft beim Kippen der Fenster in die Wohnung gelangen und das Schimmelrisiko sogar erhöhen. Es ist daher ratsam, Sommer wie Winter gezielt zu lüften, um Feuchtigkeit zu regulieren. Besonders im Sommer ist es bei einem dauerhaft gekippten Fenster wichtig, mit dem Öffnen eines gegenüberliegenden Fensters für Durchzug zu sorgen.

Wie heizen bei Schimmel? Tipps für bestehende Schimmelprobleme

Wenn bereits Schimmel vorhanden ist, kann eine Anpassung des Heiz- und Lüftverhaltens dabei helfen, das Problem in den Griff zu bekommen. Wichtig ist, die betroffenen Räume ausreichend zu heizen und die Luftfeuchtigkeit konsequent zu kontrollieren. Setzen Sie auf regelmäßiges Stoßlüften und halten Sie die Raumtemperatur möglichst konstant, um weitere Schimmelbildung zu vermeiden.

Zusätzlich sollten befallene Stellen fachgerecht gereinigt werden, da das bloße Heizen den vorhandenen Schimmel nicht entfernt.  Für die Entfernung von oberflächlichem Schimmel haben sich verschiedene Methoden bewährt:
 

1. Kleine Schimmelflecken auf Oberflächen

  • Für kleinere, oberflächliche Schimmelflecken eignet sich eine einfache Paste aus Wasser und Backpulver. Diese Mischung hilft dabei, Schimmel auf sanfte Weise zu entfernen.
  • Alternativ bietet sich auch eine alkoholische Lösung mit einem Gehalt von 70–80 %-igem Alkohol an, die Oberflächen zuverlässig desinfiziert und Schimmelsporen abtötet.
  • Auch Essig oder Wasserstoffperoxid zählen zu den bewährten Hausmitteln gegen Schimmel.
     

2. Antischimmel-Sprays für größere Wandflächen

Antischimmel-Sprays sind eine schnelle und benutzerfreundliche Lösung für größere Flächen wie Wände. Nach der Anwendung empfiehlt es sich, die behandelten Wände mit einer speziellen schimmelresistenten Farbe zu streichen. Diese Schutzschicht beugt einer möglichen Neubildung vor und unterstützt langfristig eine schimmelfreie Umgebung.

Zusammen mit den Tipps für ein gesundes Raumklima tragen diese Maßnahmen dazu bei, dass der Schimmel nach der Entfernung nicht wieder auftritt.

Muss man leerstehende Wohnungen heizen, um Schimmel zu vermeiden?

Besonders in leerstehenden Räumen ist es wichtig, die Temperatur und die Feuchtigkeit im Blick zu behalten. Wenn Räume ungenutzt sind, kann die Versuchung groß sein, das Heizen ganz einzustellen, um Energie zu sparen. Häufig werden leerstehende Räume zudem nicht ausreichend gelüftet. Dies kann das Risiko für Schimmelbildung erhöhen.

Um in leerstehenden Wohnungen Schimmel zu vermeiden, ist es ratsam, eine Grundtemperatur von etwa 15 Grad Celsius zu halten und regelmäßig zu lüften. Auf diese Weise bleibt das Raumklima stabil und Feuchtigkeit hat keine Chance, sich an den Wänden abzusetzen.

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