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15.11.2024 – Leben
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Balkonkraftwerke - die neuen österreichischen Regelungen

Balkonkraftwerke, auch Plug-in-Photovoltaikanlagen genannt, sind ein bedeutender Schritt in Richtung dezentraler Energieerzeugung und fördern den persönlichen Beitrag zur Energiewende. Diese kleinen Solaranlagen ermöglichen es Menschen, direkt auf ihrem Balkon oder ihrer Terrasse Strom zu erzeugen. Die neuen Regelungen in Österreich erleichtern es besonders in Mehrfamilienhäusern, ein Balkonkraftwerk zu realisieren. Für Ihre ungetrübte Freude sollten Sie aber für die Installation einen Fachmann beiziehen.

PV-Balkonkraftwerke Regelungen Österreich

 

Das sind die neuen Regelungen für die Balkonkraftwerke in Österreich

Die Errichtung von Balkonkraftwerken wurde mit 1. September 2024 gleich auf mehreren Ebenen erleichtert:

  1. Nach einer Änderung im Wohnungseigentumsgesetz müssen nun nicht mehr alle anderen Eigentümer einer Wohnanlage einer geplanten Anlage zustimmen. Es reicht ein öffentlicher Aushang, auf den 2 Monate nicht reagiert wird. Ein Widerspruch muss mit einem triftigen Grund argumentiert werden.
     
  2. Die Leistungsobergrenze der Ausgangsleistung des Wechselrichters wurde auf 800 Watt angehoben.
     
  3. Ein Balkonkraftwerk melden: Eine Kleinsterzeugungsanlage bis 800 Watt muss nur noch zur Überprüfung der Netzintegration beim Netzbetreiber gemeldet werden. Es bedarf keines Genehmigungsverfahrens.
     
  4. Balkonkraftwerke sind seit 1. Jänner 2024 von der vereinfachten Förderung der Umsatzsteuerbefreiung umfasst.
     

Selten decken diese kleinen Anlagen den Eigenbedarf zur Gänze. Sie tragen aber doch dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu mindern. Es ist schwierig, eine einheitliche Antwort auf die Frage "Was bringt ein Balkonkraftwerk?“ zu geben. Der Energieertrag liegt je nach Region und bei ca. 3-4 Sonnenstunden zwischen 1,8 kWh und 3 kWh pro Tag. Insbesondere in urbanen Gebieten bieten sie eine flexible und kosteneffiziente Lösung, um erneuerbare Energien in den Alltag zu integrieren.

Balkonkraftwerke sind erschwinglich geworden. Dafür sorgen die allgemeinen Preisrückgänge und der Entfall der Umsatzsteuer. Viele Komplettpakete scheinen preiswert zu sein. Aber achten Sie auf Qualitätsangebote, vergleichen Sie die Lösungen und lassen Sie sich eingehend beraten.

Balkonkraftwerke – darauf müssen Sie achten

Gute Qualität bei Balkonkraftwerken erkennen Sie auch daran, wie leistungsfähig die Module sind. Moderne Module haben eine Lichtausbeute von über 21 %, zudem sind monokristalline Module am leistungsfähigsten. Die Entwicklung von gebäudeintegrierten oder transparenten Modulen sorgt für viele Gestaltungsmöglichkeiten. Unabhängig davon, achten Sie besonders auf:

1. Standortwahl

  • Sonneneinstrahlung: Wählen Sie einen Standort, der viel Sonnenlicht erhält. Südausrichtung ist ideal, während Ost- und Westausrichtungen ebenfalls gut geeignet sind.
  • Schattensituation: Achten Sie darauf, dass keine Bäume, Gebäude oder andere Hindernisse Schatten auf die Solarmodule werfen, insbesondere während der Mittagsstunden.
     

2. Montagesystem

  • Passendes Montagesystem: Installieren Sie ein geeignetes Montagesystem, das es Ihnen ermöglicht, die Module sicher und stabil zu befestigen. Oft gibt es spezielle Systeme für Balkone, die für eine einfache Installation konzipiert sind.
  • Windsicherheit: Achten Sie darauf, dass das Montagesystem stabil genug ist, um auch bei starken Winden sicher zu bleiben.
     

Kann man ein Balkonkraftwerk mit wenig Geschick leicht selbst montieren, sollte man zumindest bei der elektrischen Integration ins Hausnetz einen Fachmann zur Hilfe ziehen.

Balkonkraftwerk anschließen – ein Fall für den Fachmann?

Die Hersteller werben häufig mit einfachen Plug-In-Modellen, aber auch Balkonkraftwerke sollten optimal in den Stromkreis eingebunden werden, um eine sichere und effiziente Energieerzeugung sowie -nutzung zu gewährleisten. Das heißt:

  1. Direkte Einspeisung über Steckdosen: Es ist gängig, dass Balkonkraftwerke über spezielle Einspeisesteckdosen direkt in den Hausstromkreis integriert werden. Achten Sie darauf, dass diese Steckdose den gesetzlichen Anforderungen entspricht, um potenzielle Überlastungen zu vermeiden.
     
  2. Absicherung durch FI-Schalter: Der Anschluss an den Stromkreis sollte durch einen Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter) abgesichert werden. Dies dient dem Schutz vor Stromschlägen. Ein FI-Schalter ist für alle Endstromkreise vorgeschrieben, insbesondere bei Geräten, die an Außensteckdosen betrieben werden.


Eine fachgerechte Installation durch einen qualifizierten Elektriker ist von großer Bedeutung, um sowohl die Sicherheit als auch die Effizienz des Systems zu gewährleisten. Einen Fachmann beizuziehen, hat aber gleich mehrere Vorteile. Zum einen haben Sie die Sicherheit, dass alles funktioniert; zum anderen können Ihnen Experten auch dabei helfen, dieNutzung Ihres kleinen Kraftwerks zu optimieren. Ganz individuell auf Ihren Haushalt abgestimmt, können Sie die Überschussproduktion für die Warmwassererzeugung nutzen oder vielleicht lohnt sich auch ein Speicher.

Viele Nutzer klagen über den Einsatz von nicht wetterfesten oder UV-empfindlichen Kabeln; genau darauf achtet ein Profi. Aber auch Sicherheitsbedenken der Nachbarn können mit der Beiziehung eines Fachmanns ausgeräumt werden. Schließlich gibt es auch mit der Feuerversicherung im Schadensfall bei einer professionell installierten Anlage keine Diskussionsgrundlage.


Ihr Elektriker aus Wels

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