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11.07.2024 – Technik
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Pufferspeicher wie groß: Tipps zur richtigen Dimensionierung für Heizung und Warmwasser

Die richtige Dimensionierung von Pufferspeichern ist entscheidend für eine effiziente Heizung und Warmwasserbereitstellung. Doch wie groß sollte der Pufferspeicher eigentlich sein? Die Antwort ist nicht zu leicht zu finden, spielen doch viele verschiedene Faktoren bei der Auswahl der richtigen Größe und des passenden Modells mit.

Pufferspeicher für Warmwasser

 

Warum ist die richtige Dimensionierung von Pufferspeichern wichtig?

Die richtige Dimensionierung ist entscheidend für die effiziente Nutzung von Heizung und Warmwasser. Zunächst muss die Entscheidung getroffen werden, ob der Speicher nur die Heizung unterstützen soll oder auch für Brauchwasser eingesetzt wird. Für die Modellwahl ist zudem ausschlaggebend, ob nur eine oder gleich mehrere Wärmequellen einspeisen.

Wird der Speicher nur für die Heizung verwendet, dient er dazu Heizungswärme über eine gewisse Zeitspanne einzulagern und bei Bedarf wieder für die Erzeugung von Raumwärme abzugeben.

Wie funktioniert ein Pufferspeicher in einem geschlossenen System:

  1. An einem Anschluss befindet sich die Kessel-Vorlaufleitung, die warmes Wasser vom Wärmeerzeuger in den Speicher transportiert.
  2. Der zweite Anschluss leitet über den Kessel-Rücklauf kühles Wasser zum Wärmeerzeuger zurück.
  3. An den zwei weiteren Anschlüssen sind Vor- und Rücklauf des Heizkreises untergebracht, die das warme Wasser zu den Heizkörpern im Haus leiten.


​​​​​​​Die Heizungsanlage schaltet sich dadurch nicht so oft ein. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Es kommt zu einer Ersparnis im Energieverbrauch.
  • Die Lebensdauer der Heizung wird verlängert.
  • Basiert das Heizsystem auf einer Wärmepumpe können Zeiten mit günstigem Strom vermehrt genutzt werden.
  • Es können je nach Modell mehrere Heizquellen benutzt werden.

Ein überdimensionierter Pufferspeicher kann zu unnötigen Kosten führen und auch Platz verschwenden. Werden Speicher nur für die Heizung verwendet, sind sie Teil eines geschlossenen Systems und müssen einem geringen Druck standhalten. Sie sind auch aus diesem Grund meist relativ günstig.

Teurer hingegen sind Pufferspeicher mit denen zusätzlich auch Warmwasser erzeugt werden kann. Diese sogenannten Kombigeräte werden auch als Pufferspeicher mit Frischwasserstation bezeichnet. Diese Speicher bestehen aus einem eingeschweißten Glattrohrregister, über das das Heizungswasser erhitzt wird. In einem zusätzlichen Edelstahlwellenrohr-Wärmetauscher, der sich im Bereich des erhitzten Heizungswasser befindet, fließt Trinkwasser und wird dabei erwärmt.

Der Vorteil von Kombigeräten gegenüber Einzelspeicher für je eine Heizungs- und Brauchwasserbereitung:

  • geringer Platzbedarf
  • geringerer hydraulischer und regelungstechnischer Aufwand
  • Nutzung mehrerer Wärmequellen möglich

 

Beschäftigt man sich mit dem Thema Wärmespeicherung kommt man auch an dem Begriff Schichtpufferspeicher nicht vorbei. Prinzipiell findet er dort seinen Einsatzbereich, wo unterschiedliche Systemtemperaturen aufeinandertreffen.

Die Schichtpufferspeicher Funktion ist schnell erklärt:

  • Heißes Wasser ist leichter als kaltes, daher befindet es sich im oberen Bereich des Speichergefäßes.
  • Im unteren Bereich liegen die Heizkreise.
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Tipps zur Auswahl der richtigen Größe beinhalten die Berücksichtigung des Nutzerverhaltens und die Anpassung an zukünftige Bedürfnisse. Die Unterschiede und Anforderungen für die Nutzung von Pufferspeichern für Heizung und Warmwasser sollten ebenfalls berücksichtigt werden, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.

Pufferspeicher wie groß: Berechnung der benötigten Speicherkapazität

Bei der Berechnung der benötigten Speicherkapazität spielen viele Faktoren mit. Die Größe des Gebäudes, der Wärmebedarf, die Art der Heizungsanlage und die Nutzung von Warmwasser beeinflussen maßgeblich die Dimensionierung.

Dient der Speicher nur Heizzwecken, ist folgendes zu beachten:

  • Größe des Wohnraums: Eine grobe Faustformel besagt, dass für jeden Quadratmeter beheizter Wohnfläche etwa 50 Liter Speichervolumen eingeplant werden sollten.
  • Leistung der Heizung: So sollen je kW Leistung der Heizung, 50 bis 100 l Speichervolumen vorgesehen sein.


​​​​​​​Die gewünschte Vorlauftemperatur, die Art und die Effizienz der Heizungsanlage sind natürlich auch zu berücksichtigen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Integration erneuerbarer Energien wie Solarthermie oder der Einsatz zusammen mit Wärmepumpen. Wie groß der Pufferspeicher bei Wärmepumpen sein soll, entscheidet im Wesentlichen deren Leistung und der individuelle Wärmebedarf.

 

Wie groß muss ein Pufferspeicher sein, um ausreichend Warmwasser zu haben? Das richtet sich nach verschiedenen Faktoren:

  • Personen im Haushalt: Pro Kopf rechnet man etwa 30 bis 50 l Speichervolumen.
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  • Das Verbrauchsverhalten: Sparsame Duscher kommen mit etwa 30 l täglich aus, während für ein Vollbad mehr als 50 l anfallen.
     
  • Heizleistung des Wärmeerzeugers: Liegt die Heizleistung bei über 15 kW reicht ein Volumen von 30 l pro Person, bei einer niedrigeren muss dieses entsprechend erhöht werden.
     
  • Art der Wärmequelle: Leistungsschwache und nicht immer verfügbare Quellen, wie Solarenergie benötigen einen größeren Speicher. Hier gilt die Faustregel, einen Speicher in der Größe eines Verbrauchs von zwei Tagen zu wählen. Das ist auch ungefähr die Größe, die man wählen sollte, wenn man eine PV-Anlage mit einem Strommanagementsystem verwendet, um überschüssigen Strom zur Betreibung einer Heizpatrone oder eines Heizstabes in einem Warmwasserspeicher zu nutzen.
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    ​​​​​​​Ergänzend ist die Frage zu beantworten: Wieviel kW der Heizstab für Pufferspeicher haben soll? Bei PV-Anlagen bis 6 kWp und einem Speicher für 250 l kommen meist Heizstäbe mit 2 kW zum Einsatz.

 

Bei all diesen Richtgrößen ist es ratsam, bei der Berechnung immer eine gewisse Reserve einzuplanen, um Schwankungen im Verbrauch abzufedern und eine effiziente Wärmeversorgung sicherzustellen. Natürlich ist eine genaue Analyse der individuellen Gegebenheiten daher unerlässlich, um die optimale Größe des Pufferspeichers für eine zuverlässige Heizungs- und Warmwasserversorgung zu gewährleisten.

Bei der Auswahl der Speicherkapazität muss zudem berücksichtigt werden, wie lange der Pufferspeicher die Wärme hält. Der Temperaturverlust beträgt täglich zwischen 1 bis 5 °C – abhängig von der Qualität der Isolierung. Achten Sie bei der Auswahl auf ein entsprechendes Zertifikat.

Nur die richtige Dimensionierung bringt die maximale Einsparung

Die richtige Dimensionierung ist entscheidend für die Effizienz der Heizung und der Warmwasserbereitstellung, denn nur so können Energiekosten gesenkt und der Komfort im Haushalt gesteigert werden. Dabei ist es wichtig, die benötigte Speicherkapazität genau zu berechnen und verschiedene Einflussfaktoren zu berücksichtigen.

Sowohl für die Heizung als auch für die Warmwasserbereitstellung gibt es spezifische Unterschiede und Anforderungen, die bei der Dimensionierung berücksichtigt werden müssen. Nur nach umfassender fachmännischer Beratung und individueller Abstimmung aller Elemente Ihres Heizungs- und Warmwasserbereitungssystems, kann eine effiziente Lösung für ihren Wärmebedarf gewährleistet werden.
 

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