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10.01.2025 – Leben
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Netzkosten: So setzen sich die Stromkosten zusammen

Die Stromrechnung setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Sie gliedert sich in Energiepreis, Netzkosten sowie Steuern und Abgaben. Diese Struktur ist typisch für ganz Österreich, wobei regionale Unterschiede bestehen. Mit einem besseren Verständnis der Kostenstruktur können Verbraucher ihre Stromkosten gezielt optimieren.

Strom- und Netzkosten Preiszusammensetzung


Die drei Hauptkomponenten der Stromrechnung

Die Stromrechnung setzt sich in Österreich aus mehreren Bestandteilen zusammen, von denen einige fix sind, während andere direkt von der Höhe des Stromverbrauchs abhängen. Diese Abhängigkeit wirkt sich erheblich auf die Gesamtkosten eines Haushalts aus. Die Bestandteile der Stromrechnung, die von der Verbrauchshöhe beeinflusst werden, sind im Folgenden erläutert:
 

1. Die Energiekosten

Der Energiepreis ist der wichtigste verbrauchsabhängige Teil der Stromrechnung. Er wird in Cent pro Kilowattstunde (kWh) angegeben und mit dem tatsächlichen Verbrauch multipliziert. Der Energiepreis umfasst zwei Teile und diese sind auf der Rechnung in folgende Punkte gegliedert:

  • Arbeitspreis: berechnet in Cent pro Kilowattstunde (kWh)
  • Grundgebühr: eine fixe Gebühr unabhängig vom Verbrauch. Die reinen Energiekosten machen in etwa 50% der Stromkosten aus.

 

2. Netzkosten: Gebühren für Transport und Verteilung

Die Netzkosten (oder Netzentgelte) sind die Gebühren für die Nutzung der Stromnetze, die den Transport und die Verteilung des Stroms sicherstellen. Diese Kosten werden von den regionalen Netzbetreibern erhoben und sind staatlich reguliert. 

Sie setzen sich aus fixen und variablen Anteilen zusammen:

  • Fixkosten: Ein Grundbetrag unabhängig vom Verbrauch.
  • Variable Kosten: Netzkosten pro kWh des verbrauchten Stroms. Dieser Teil beinhaltet die Kosten für den Transport und die Verteilung des Stroms.
Bestandteil Berechnungsgrundlage Beschreibung
Netznutzung – Arbeitspreis Verbrauchte kWh Entgelt für den Stromtransport je Kilowattstunde
Netznutzungsentgelt – Leistungspreis Maximale Leistung (kW) Kosten für die Bereitstellung der Netzkapazität zu Spitzenzeiten
Netzverlustentgelt Anteilige Netzverluste je kWh Ausgleich für Energieverluste beim Transport
Messentgelt – Zählergebühr Monatliche/jährliche Pauschale Kosten für Wartung und Ablesen des Zählers

In Oberösterreich ist die Netz Oberösterreich GmbH für den Netzbetrieb zuständig. Die Netzentgelte variieren österreichweit regional und betragen in der Regel etwa 30 % des Strompreises.

 

3. Steuern und Abgaben: Staatliche Kostenfaktoren

Ein erheblicher Teil der Stromkosten entfällt auf Steuern und Abgaben, darunter:

  • Elektrizitätsabgabe
  • Umsatzsteuer
  • Eventuell auch regionale Abgaben
  • Ökostromförderung: Diese Abgabe ist ebenfalls verbrauchsabhängig, wird aber derzeit nicht eingehoben
     

Steuern und Abgaben in Österreich machen in etwa 20 % des Strompreises aus. 

Regionale Unterschiede bei den Netzkosten in Österreich

Die Netzkosten in Österreich variieren je nach Region, da sie von mehreren Faktoren abhängen, wie beispielsweise der Netzinfrastruktur, der Bevölkerungsdichte und dem Umfang der notwendigen Investitionen in die Stromnetze. Hier sind die wichtigsten Gründe für regionale Unterschiede:
 

  1. Netzinfrastruktur und geografische Lage
    Regionen mit gut ausgebauten Stromnetzen und hoher Bevölkerungsdichte, wie städtische Gebiete, weisen in der Regel niedrigere Netzkosten auf. In ländlichen oder abgelegenen Regionen sind die Kosten hingegen höher, da die Stromnetze aufwändiger betrieben und gewartet werden müssen, um eine sichere Versorgung über weite Entfernungen zu gewährleisten.
     
  2. Regionale Netzbetreiber
    In Österreich gibt es mehrere regionale Netzbetreiber, die für den Stromtransport und die Netzstabilität verantwortlich sind. Die Höhe der Netznutzungsentgelte variiert je nach Betreiber, da die Kostenstrukturen unterschiedlich ausfallen. In Oberösterreich ist beispielsweise die Netz Oberösterreich GmbH zuständig, während in anderen Bundesländern Betreiber wie die Wiener Netze oder die Energie Steiermark agieren.
     
  3. Investitionen in den Netzausbau
    Der Ausbau der Stromnetze zur Integration erneuerbarer Energien und zur Bewältigung neuer Herausforderungen, wie die Elektromobilität, erfordert in einigen Regionen höhere Investitionen. Gebiete mit einem hohen Anteil dezentraler Energieerzeugung (z. B. Windparks oder Photovoltaikanlagen) benötigen oft zusätzliche Netzanpassungen, was sich auf die Netzkosten auswirkt.
     
  4. Verlustentgelte durch Netzverluste
    Der Stromtransport über große Distanzen führt zu sogenannten Netzverlusten. In Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte und großen Entfernungen zwischen Erzeugern und Verbrauchern sind die Verluste in der Regel höher, was die Netzkosten zusätzlich erhöht.

Warum müssen die Netzkosten im Jahr 2025 erhöht werden?

Die Erhöhung der Netzkosten im Jahr 2025 resultiert aus mehreren Faktoren, die den wachsenden Anforderungen an die Strominfrastruktur geschuldet sind. Einer der Hauptgründe ist der notwendige Netzausbau, um die Energiewende voranzutreiben. Durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarstrom müssen die Stromnetze angepasst und ausgebaut werden, um die dezentrale Erzeugung effizient zu integrieren und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Zusätzlich steigen die Instandhaltungs- und Betriebskosten, da bestehende Netze modernisiert werden müssen, um den gestiegenen Strombedarf und die Belastungen durch Elektromobilität sowie Wärmepumpen bewältigen zu können. 

Ein Teil der Netzkosten ist verbrauchsabhängig, so dass durch Energieeinsparung und effiziente Stromnutzung auch dieser Teil der Rechnung gesenkt werden kann. Die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien braucht zunächst hohe Investitionen in den Ausbau des Stromnetzes. Je schneller der Umbau des Energiesystems erfolgt, desto eher ist mit fallenden Energiekosten zu rechnen.


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