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Agri-PV (Agrar-Photovoltaik) beschreibt die Doppelnutzung von Agrarflächen für Solarstrom und Landwirtschaft. Dabei werden Photovoltaikanlagen auf Feldern oder Weiden installiert, um die Fläche doppelt zu nutzen. Dieses Konzept bietet Landwirten die Möglichkeit, neben den zusätzlichen Einnahmen durch die Erzeugung von Solarstrom, auch Vorteile für die Kulturen oder das Weidevieh zu generieren. Mit attraktiven Finanzierungsmodellen sind auch große PV-Anlagenprojekte realisierbar.
Agri-PV-Systeme bestehen aus Solarmodulen, die auf landwirtschaftlichen Flächen installiert werden, ohne den landwirtschaftlichen Betrieb zu beeinträchtigen. Je nach Gegebenheit werden die Module entweder vertikal oder horizontal montiert.
Nutzt man bei vertikalen Montagesystemen bifaziale Solarmodule, ermöglicht das eine Steigerung des Stromertrags um bis zu 25 %, insbesondere wenn sie auf reflektierenden Flächen wie hellen Böden oder Schnee montiert werden.
Bifaziale Module sind in der Lage, auf beiden Seiten Strom zu erzeugen. Im Unterschied zu herkömmlichen Modulen, die nur an der Vorderseite aktiv sind, schöpfen bifaziale PV-Module sowohl das direkte Sonnenlicht von vorne als auch das reflektierte Licht an der Rückseite aus.
Die Kombination von Solarenergie und Landwirtschaft bietet die Möglichkeit nachhaltig auch für zukünftige Generationen zu wirtschaften.
Agri-PV bietet zahlreiche Chancen, die je nach Art der Installation variieren können:
Die Investitionskosten für Agri-PV-Anlagen sind höher als für herkömmliche Photovoltaikanlagen am Dach, da spezielle Montagesysteme und Anpassungen erforderlich sind. Allerdings können diese Kosten durch die weitere Flächennutzung und die zusätzlichen Einnahmen aus der Solarstromproduktion ausgeglichen werden. Zudem gibt es in Österreich auch Förderprogramme.
Der Einsatz von Agri-PV leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und trägt wesentlich zur nachhaltigen Landwirtschaft bei. Neben der Reduktion von CO₂-Emissionen durch die Gewinnung von Ökostrom wird die Ressourceneffizienz erhöht. Durch den Schutz der Böden vor Austrocknung sinkt der Bewässerungsbedarf und die Bodenerosion, wodurch die landwirtschaftliche Produktion langfristig gesichert wird.
Die Umsetzung von Agri-PV-Projekten wird in Österreich durch Förderungen unterstützt. Dabei ist die Abgrenzung von Agri-PV-Anlagen zu Freiflächenanlagen besonders wichtig, da für zweitere geringere Förderungen ausgezahlt werden. Voraussetzung für eine Förderung nach dem Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) ist, dass die hauptsächliche landwirtschaftliche Nutzung der Fläche nicht oder nur geringfügig beeinträchtigt wird.
Um als Agri-PV eingestuft zu werden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
Um von den Förderabschlägen, die Freiflächenanlagen betreffen, ausgenommen zu werden, müssen folgende Punkte nachgewiesen werden:
Für den Förderantrag müssen neben den regulären Dokumenten spezifische Agri-PV-Dokumente eingereicht werden, darunter:
Der Zuschlag von 30 % beim Investitionszuschuss (EAG IZV) gilt bei Agri-PV-Anlagen, die entweder vertikal montierte Module oder aufgeständerte Module mit einer Modultischunterkante von mindestens 2 Metern über dem Boden aufweisen und die regulären Agri-PV-Kriterien erfüllen.
Die Rolle von Agri-PV in der modernen Landwirtschaft wird auch im Hinblick auf die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels immer wichtiger. Agri-PV hat das Potenzial, in der Zukunft eine Schlüsselrolle zur Unterstützung einer nachhaltigen Landwirtschaft zu spielen. Diese Technologie wird immer mehr an Bedeutung gewinnen, insbesondere in Regionen mit hohem Flächendruck und vor dem Hintergrund zunehmender Nachfrage nach erneuerbaren Energien.
Die eww Anlagentechnik unterstützt Sie gerne bei Ihrem Agri-PV Projekt von der Planung über die Finanzierung bis hin zur Errichtung der Anlage.